Ein Regenrohr, aus dem Wasser in eine bereits gut gefüllte Regentonne fließt.

Regenwasser nutzen

Regenwasser nutzen

Wasser ist in Zeiten des Klimawandels eine wertvolle Ressource: Starkregenereignisse auf der einen und lange Trockenperioden auf der anderen Seite erfordern ein Umdenken im Umgang mit Regenwasser: Durch Speicherung und Nutzung des Regenwassers können wir unsere Stadt fit für den Klimawandel machen. Damit wird nicht nur der Umwelt und dem Stadtklima etwas Gutes getan, auch die öffentlichen Abwasserkanäle werden entlastet – das wirkt sich positiv auf den Überflutungsschutz insgesamt aus.

Jeder Tropfen zählt.

Schon kleine Anlagen bei Ihnen Zuhause können wirksam starke Regenfälle abpuffern und die Überflutungsgefahr verringern. Das gesammelte Niederschlagswasser kann dann beispielsweise direkt im Erdreich versickern und so die Grundwasserneubildung unterstützen. Es ist aber auch möglich, das Regenwasser zu speichern (z. B. in Zisternen) und wiederzuverwenden – zum Gießen der Pflanzen oder für die Spülung einer Toilette.

Mehr zur Grundwasserneubildung erfahren Sie hier: Bodenwasserhaushalt und Grundwasserneubildung aus Niederschlag | KLIWA

Regenwasser nutzen und Gebühren sparen

Regenwasser auf dem eigenen Grundstück versickern zu lassen oder zu nutzen, rechnet sich: Durch den Wegfall von Trinkwasser- und Abwassergebühren sparen Sie Gebühren. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite der StEB Köln.

5 Gründe, warum Sie Regenwasser versickern lassen sollten

Geld sparen

Ein lebenswertes Köln

Dat Wasser vun Kölle es joot

Entlastung der öffentlichen Abwasserkanäle

Weniger Überschwemmungen

Regenwasser kann man auf vielfältige Art und Weise nutzen: Man kann es versickern lassen oder sammeln und dann für die Gartenbewässerung oder die Toilette nutzen.

Regenwasser versickern lassen

Flächenversickerung- Wenn Platz keine Rolle spielt

Bei einer Flächenversickerung wird das Regenwasser breitflächig, z. B. auf einer Wiese, verteilt und versickert dort, statt in die Kanalisation abzufließen. Der Boden, durch den das Regenwasser versickert, reinigt mit seinen verschiedenen Bodenschichten das Wasser: Verunreinigungen werden herausgefiltert und gelangen so nicht ins Grundwasser. Der Vorteil ist, dass eine solche Flächenversickerung recht kostengünstig ist, der Nachteil, dass sie viel Platz benötigt.

Muldenversickerung – Vielfältig von kreativ bis pflegeleicht

Bei einer Muldenversickerung wird das Wasser in eine Mulde geleitet und kann dort versickern. Regenwasser, z. B. von einer Dachfläche oder einer Garagenzufahrt, wird über eine Leitung gesammelt und zur Mulde geleitet. Diese befindet sich am tiefsten Punkt des Grundstücks und ist in der Regel nicht mit dem öffentlichen Kanalnetz verbunden. Das Regenwasser sammelt sich dort und versickert anschließend langsam im Boden. So wird das Kanalnetz entlastet. Eine Muldenversickerung benötigt weniger Platz als eine Flächenversickerung. Allerdings ist eine Versickerungsmulde auch deutlich aufwändiger zu bauen. Bei der Konstruktion gibt es einiges zu beachten: Die Einstauhöhe sollte aus Konstruktions- und Sicherheitsgründen maximal 30 cm betragen. Die Böschungsneigung kann je nach Platzverhältnissen steiler oder flacher ausgebildet und an die Randbedingungen des Grundstücks angepasst werden, sodass sie sich optimal in das Landschaftsbild einfügt.

Versickerungsmulden sind in der Regel mit Rasen bewachsen und können ganz normal mit einem Rasenmäher gepflegt werden. Alternative Bepflanzungen müssen sich an die wechselnden trockenen und feuchten Perioden anpassen können. Der Boden einer Mulde muss so beschaffen oder extra angepasst sein (Prüfung mit Bodengutachten), dass das Wasser schnell genug, aber auch nicht zu schnell im Erdreich verschwindet. Ein Boden aus Ton z. B. eignet sich nicht, da das Wasser hier nicht gut versickern kann. Kiesige Böden reinigen das Wasser nicht ausreichend, bevor es ins Grundwasser gelangt. Lassen Sie sich bei der Planung am besten von einem Fachbetrieb für Garten- und Landschaftsbau beraten.

Rigolenversickerung – wenn der Platz knapp ist

Bei einer Rigolenversickerung wird das Wasser direkt in den Untergrund geleitet, wo sich die Rigole befindet. Von dort aus kann das Regenwasser in tiefere Bodenschichten versickern. Eine Rigole ist ein Speicher, in dem das Wasser zunächst aufgefangen wird und dann versickern kann. Es gibt verschiedene Arten von Rigolen: Kiesrigolen, wo sich das Wasser im Zwischenraum der Steine sammelt oder Beton/Plastik-Rigolen. Das sind Kästen aus Beton oder Plastik, in denen sich das Wasser sammeln kann. Je nach Konstruktion können Rigolen z. B. auch unter Parkplätze gebaut werden. Der Vorteil ist, dass sie vergleichsweise wenig Platz benötigen. Der Bau einer Rigole ist recht aufwändig und muss von eine*r Bodengutachter*in und eine*r Fachplaner*in begleitet werden. In der Regel muss das Wasser gereinigt werden, bevor es in die Rigole fließt. Es bietet sich deshalb z. B. an, ein Gründach mit einer Rigole zu kombinieren. Fällt Regen auf das Gründach wird er durch das Gründach gereinigt. Das überschüssige Regenwasser kann nun über ein Fallrohr in die Rigole geleitet werden, damit es dann versickern kann.

Mulden-Rigolenversickerung – wenn der Platz knapp, aber der Bedarf groß ist

Eine Mulden-Rigolenversickerung ist eine Kombination aus einer Mulde und einer Rigole. Hier wird das Regenwasser erst in die Mulde geleitet und kann von dort aus in die Rigole sickern. Von der Rigole kann dann das Wasser ins Erdreich versickern. Mulde und Rigole sind übereinander angeordnet. Diese Kombination ist erforderlich, wenn Regenwasser von Gehwegen oder Zufahrten versickert werden soll, da die Mulde das Regenwasser filtert, bevor es über die Rigole ins Erdreich versickert.

Der Vorteil dieser Kombination ist, dass vergleichsweise wenig Platz benötigt und viel Stauraum für das Wasser geschaffen wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch dreckiges Regenwasser versickert werden kann. Der Nachteil ist, dass eine solche Versickerung recht aufwändig zu bauen ist. Wie bei der Rigole muss hier die Maßnahme durch eine*n Bodengutachter*in und eine*n Fachplaner*in begleitet werden.

Für den Bau einer Versickerungsanlage, ganz egal ob Rigole, Mulde oder einer Kombination, empfiehlt sich einen Fachbetrieb für Garten- und Landschaftsbau zu engagieren. Um die Größe der Anlage richtig zu planen ist meist ein*e Bodengutachter*in und ein*e Fachplaner*in nötig.
Vorüberlegungen
Die Größe einer Versickerungsanlage hängt maßgeblich von der Versickerungsfähigkeit des Bodens ab. Je nach Bodenart (beispielsweise sehr lehmiger oder sehr sandiger Boden) kann das Regenwasser unterschiedlich schnell ins Grundwasser gelangen. Nicht alle Böden sind zur Versickerung von Regenwasser geeignet. Daher muss zuerst bestimmt werden, welchen Boden Sie haben und wie versickerungsfähig der ist. In der Fachwelt spricht man vom Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert) des Bodens. Ist der Boden zu lehmig, versickert das Wasser zu langsam und es entsteht Staunässe. Ist der Boden zu sandig, versickert es zu schnell und kann nicht ausreichend durch den Boden gereinigt werden. Um die Art des Bodens und die Versickerungsfähigkeit zu bestimmen, ist ein*e Bodengutachter*in nötig.
Wie eine Versickerungsanlage zu planen und zu bauen ist, wird von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) in ihrem Regelwerk „Arbeitsblatt 138“ (kurz DWA-A 138) festgelegt. Die Planung durch einen Fachbetrieb sollte sich daher an die Vorgaben im DWA-A 138 orientieren. Hier ist z. B. festgelegt, dass der kf-Wert im Bereich von 1*10-3 bis 1*10-6 m/s liegen muss.
Auch der Abstand zum Grundwasser muss beachtet werden. Dies ist besonders wichtig, wenn man eine Rigole bauen möchte. Um einen entsprechenden Grundwasserschutz zu gewährleisten, muss mindestens 1 m zwischen der Unterkante der Versickerungsanlage und dem höchsten mittleren Grundwasserstand eingehalten werden.

Liegt die geplante Versickerungsanlage in einer Wasserschutzzone, gelten besondere Vorgaben. In Wasserschutzzonen I und II ist eine Versickerung grundsätzlich nicht möglich. In der Wasserschutzzone III muss flächig oder mit Hilfe einer Mulde versickert werden.Teil der Planung einer Versickerungsanlage ist somit auch die Abfrage der Wasserschutzgebiete. Auf der Website „NRW Umweltdaten vor Ort“ (UvO) können Sie nachschauen, ob sich Ihr Grundstück in einer Wasserschutzzone befindet. Unter dem Thema „Wasser“ finden Sie die Karte „Trink- und Heilquellenschutzgebiete“.

Für die Versickerung über eine Mulde werden bei guter bis mäßiger Durchlässigkeit des Bodens in der Regel 5 bis 20 % der Größe der angeschlossenen Fläche benötigt [DWA-Arbeitsblatt 138]. Es empfiehlt sich, so wenig Fläche wie möglich überhaupt anzuschließen und die Mulde so groß wie möglich zu bauen. Wenn Sie z. B. das Wasser von Ihrem Dach in einer Mulde versickern lassen wollen und Ihr Dach 50m² groß ist, dann muss die Mulde zwischen 2,5 m² und 10 m² groß sein.

Um eine Verunreinigung des Grundwassers auszuschließen, darf der Boden, über den versickert werden soll, keine Altlasten enthalten. Bei der Stadt Köln kann für das eigene Grundstück eine Auskunft aus dem Altlastkataster angefragt werden.

Rigole:

Um eine Rigole zu bauen, wird am Wunschort eine Baugrube ausgehoben. Hinein kommt ein Geotextil und im Anschluss daran entweder eine Schicht aus Kies für die Kiesrigole oder die erforderliche Schichtdicke an Kunststoffgitterboxen. Das Zulauf- oder Drainagerohr wird so positioniert, dass das ankommende Regenwasser gleichmäßig verteilt wird. Das Geotextil umhüllt das gesamte Päckchen und verhindert, dass umgrenzendes Erdreich in die Zwischenräume gelangt. Die räumliche Ausbreitung eines Rigolenkörpers kann flexibel an den verfügbaren Platz und den Untergrund angepasst werden.
Bevor nun die Dachentwässerung an die Rigole angeschlossen werden kann, muss noch ein passendes Filtersystem dazwischengeschaltet werden, um eine Verunreinigung des Grundwassers zu verhindern.

Mulde:

Um eine Mulde zu bauen, muss am Wunschort ebenfalls eine Grube ausgehoben werden. Zunächst muss der Mutterboden bis zu einer Tiefe von 30 cm ausgehoben und zur Seite gelegt werden. Dieser wird wiederverwendet. Danach wird die Grube bis zu einer Tiefe von 60cm ausgehoben. Die entstandene Grube wird nun mit dem Mutterboden gefüllt. Es ist wichtig, dass der Boden nur leicht angedrückt wird, damit er wasserdurchlässig bleibt. Es muss darauf geachtet werden, dass die Sohle der Mulde möglichst flach und eben ist, damit sich das Wasser gleichmäßig verteilen kann. Ebenso muss darauf geachtet werden, dass die Böschung eher flach ist: Je flacher die Böschung, desto einfacher kann man am Ende mit dem Rasenmäher die Mulde freischneiden.
Bevor die Dachentwässerung in die Mulde geleitet wird, müssen die Pflanzen in der Mulde gut angewachsenen sein. Wenn das der Fall ist, können Sie die Dachentwässerung in die Mulde leiten.

Mulden-Rigolen-Kombination:

Wird eine Kombination aus einer Mulde und einer Rigole gebaut, empfiehlt es sich, beide ungefähr übereinander zu bauen. So kann das Wasser erst in die Mulde fließen, wo es durch den Mutterboden gereinigt in die Rigole fließen kann. Dort sammelt es sich dann und versickert langsam ins Grundwasser.

Um eine Versickerungsanlage – egal ob Mulde, Rigole oder eine Kombination aus beidem – zu bauen, ist eine fachgerechte Planung notwendig. Hier erhalten Sie wichtige Hinweise, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Ihr Vorhaben ein Erfolg wird.

  • Liegt das Grundstück im Bereich einer Altlastverdachtsfläche, in Deichnähe oder der Nähe einer Hochwasserschutzanlage?
  • Der Boden muss wasserdurchlässig sein, er darf aber auch nicht zu wasserdurchlässig sein. Versickert das Wasser zu langsam, besteht die Gefahr, dass es zu Staunässe kommt. Versickert es zu schnell, wird das Wasser durch den Boden nicht mehr ausreichend gesäubert.
  • Die Wasserdurchlässigkeit oder auch Versickerungsfähigkeit des Bodens kann mit einem einfachen Versickerungsversuch bestimmt werden. Hierzu gibt es eine Anleitung im Leitfaden „Mehr Grün für ein besseres Klima“ der StEB Köln.
  • In der Fachsprache wird die Versickerungsfähigkeit des Bodens mit dem kf-Wert angegeben. Dieser muss zwischen 10-3 und 10-6 m/s liegen.
  • Liegt mein Grundstück im Bereich einer Wasserschutzzone? Nicht alle Versickerungsarten sind überall zulässig; die Möglichkeit zur Versickerung ist abhängig vom Verschmutzungsgrad des Regenwassers.
  • Beim Bau einer Versickerungsanlage müssen Abstände zum Gebäude und zur Grundstücksgrenze eingehalten werden: Zu unterkellerten Gebäuden, die nicht wasserdruckhaltend abgedichtet sind, muss das 1,5 –Fache der Fundamenttiefe. Bei wasserdruckhaltend unterkellerten Gebäuden ist der Abstand unkritisch, hier sollte drauf geachtet werden, dass bautechnische Grundsätze (z.B. Lastabtragsbereiche) eingehalten werden. Bei nicht unterkellerten Gebäuden wird die Tiefe des Fundaments herangezogen – es muss das 1,5-Fache des Fundaments als Abstand eingehalten werden. An der Grundstücksgrenze ist dabei zu beachten, dass das Nachbargrundstück nicht beeinträchtigt wird. Nähere Informationen finden sich im DWA-Arbeitsblatt 138.
  • Ebenso muss ein Abstand von 1 m zum höchsten mittleren Grundwasserstand eingehalten werden.
  • Bei einer Mulden- oder einer Rigolenversickerung ist eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich, die bei der Stadt Köln beantragt werden muss.
  • Eine mit Gras bepflanzte Mulde ist praktisch, da sie einfach mit einem Rasenmäher gemäht werden kann. Es sind jedoch auch größere Gräser und Stauden denkbar, sodass die Mulde ein echter Blickfang wird.

Versickerungsanlagen können durchschnittlich 25 bis 30 Jahre genutzt werden. Da mit dem Niederschlag häufig auch Sedimente in die Anlage getragen werden, sollte etwa alle 10 Jahre eine Bodenbeprobung erfolgen, um zu überprüfen, dass der Boden weiterhin versickerungsfähig ist.

Mulden und Flächenversickerungen sollten regelmäßig (mindestens zweimal im Jahr) gemäht und von Verunreinigungen befreit werden. Hierbei ist es wichtig, auch auf den Zulauf zur Anlage zu achten und ggf. auftretende Verstopfungen zu beheben.

Wie viel kostet eine Versickerungsanlage?

Bei der Regenwasserversickerung sind einige gesetzliche Regelungen zu beachten, die sich aus dem Wasserhaushaltsgesetz und dem Landeswassergesetz NRW ergeben. Auch die örtlichen Gegebenheiten, zum Beispiel die Grundwassersituation, die Lage in Wasserschutzzonen, der Abstand zu Nachbargrundstücken und der Schutz des Allgemeinwohls sind wichtige Kriterien für die Versickerungseignung.

Gesetze

Bund, Länder und Kommunen haben festgelegt, dass das Regenwasser nicht gemeinsam mit dem Schmutzwasser beseitigt werden soll. Am besten bleibt das saubere Regenwasser auf dem Grundstück oder wird nach entsprechender Reinigung in ein Gewässer eingeleitet. Im § 55 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes hat der Bund geregelt, dass Regen- und Schmutzwasser getrennt fortgeleitet werden sollen. Das Land NRW hat das in § 44 Landeswassergesetz für alle Grundstücke, die erstmalig bebaut, befestigt oder an den Kanal angeschlossen werden, verbindlich geregelt. Bei Grundstücken, die schon mal bebaut, befestigt oder schon seit langem an den Kanal angeschlossen sind, kann das Regenwasser aber genauso auf dem Grundstück beseitigt werden, wenn die örtlichen Bedingungen dies zulassen (§ 49 Abs. 4 LWG).

Dabei muss nicht immer das komplette Regenwasser auf dem Grundstück versickert oder in den Kanal eingeleitet werden. Ist die Qualität zu schlecht, dann genügt es, nur das „saubere“ Regenwasser bestimmter Flächen auf dem Grundstück zu beseitigen. Das verschmutzte Regenwasser muss in den Kanal geleitet werden. Liegt das Grundstück in einer Wasserschutzzone, müssen zudem die Festlegungen in der jeweiligen Wasserschutzgebietsverordnung beachtet werden.

Wasserrechtliche Erlaubnis

Für manche Versickerungsarten muss bei der Stadt Köln – Amt für Umwelt-und Verbraucherschutz, Immissionsschutz, Wasser-und Abfallwirtschaft – eine wasserrechtliche Erlaubnis beantragt werden (Link auf: https://www.stadt-koeln.de/service/produkte/00689/index.html). Versickerungsanlagen dürfen keinen Überlauf in die öffentliche Kanalisation haben.

Gefährdung des Allgemeinwohls

Das Allgemeinwohl darf nicht gefährdet werden. Das heißt, dass durch die Versickerung weder auf dem eigenen Grundstück noch bei Dritten Schäden entstehen dürfen. Eine Gesundheits- und Lebensgefährdung muss ausgeschlossen sein.

Regentonne

Die wohl bekannteste Art, Regenwasser im eigenen Garten zu speichern und zu nutzen, ist die Regentonne. Regenwasser fließt vom Dach durch das Regenfallrohr in die Regentonne und kann später verwendet werden, um den Garten zu bewässern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Rohr mit der Regentonne zu verbinden: Entweder führt das Fallrohr direkt in die Regentonne. Oder man baut einen Regensammler ins Fallrohr ein und verbindet so die Regentonne mit dem Regenrohr. Diese Art der Regenwasserspeicherung zeichnet sich durch eine einfache und kostengünstige Installation aus.

  • Ein Deckel ist sinnvoll, da sonst Tiere (z. B. Eichhörnchen) bei dem Versuch aus der Tonne zu trinken abstürzen und in der Tonne ertrinken können.
  • Im Winter sollte das Wasser abgelassen werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass das Wasser gefriert und die Regentonne platzt.
  • Wird die Regentonne mit einem Regenwasser an das Regenrohr angeschlossen, ist der Überlauf bereits eingebaut. Wenn das Regenrohr direkt in die Regentonne leitet, empfiehlt es sich, einen gezielten Überlauf einzubauen.
  • Achtung bei dem Material Ihres Daches! Wenn Ihr Dach aus Kupfer oder Zink ist, können sich Metallverbindungen lösen, die umweltschädlich sind. Ebenso können Bitumenabdichtungen Biozide freisetzen. Wenn lediglich Ihre Regenrohre und Fallrohre aus Kupfer oder Zink sind, ist die Verwendung des Regenwassers meist möglich.
  • Regenwasser ist besser für die Pflanzen als Leitungswasser. Es ist weicher als Leitungswasser, denn es enthält keinen Kalk.

Zisterne

Einen Schritt weiter geht die Zisterne. Dieser unterirdische Speicher ist in der Regel deutlich größer als die klassische Regentonne und besteht meist aus Plastik oder Beton. Wie eine Rigole wird dieser Speicher im Boden eingegraben. In der Zisterne wird das Wasser lichtgeschützt und kühl gelagert. Mit Hilfe einer Pumpe kann man es entnehmen. Eine Zisterne lohnt sich, wenn man einen großen bepflanzten (Nutz-) Garten hat, der viel Wasser benötigt, oder wenn man das Regenwasser im Haushalt verwenden möchte.

Regenwassernutzung im Haus

Sie können das Regenwasser ebenfalls dafür nutzen, Ihre Toilette zu spülen oder Ihre Wäsche zu waschen. Dies ist eine etwas aufwändigere Lösung und bedarf etwas mehr Planung. Bei dieser Verwendung wird das Regenwasser in einer Zisterne gespeichert und in einem separaten Leitungssystem ins Haus geleitet. So können Sie z. B. Ihre Toilette mit Regenwasser spülen oder die Wäsche mit Regenwasser waschen. Im Bestand sind solche Systeme eher schwer nachzurüsten und eignen sich daher hauptsächlich für Neubauprojekte.

 

 

Bildnachweise:

  • Regenfallrohr: iStock/tanyss
  • Mulden & Grafiken: MUST Städtebau
  • Computermaus: iStock/TommL
  • Kompass: iStock/Trifonov_Evgeniy