Bei der Fassadenbegrünung sind einige Entscheidungen zu treffen und möglicherweise auch Genehmigungen einzuholen. Hier erhalten Sie wichtige Hinweise und erfahren, mit welchen Kosten oder Fördermitteln Sie kalkulieren können.
Vorüberlegungen
Die Planung, Ausführung und Pflege von Fassadenbegrünungen sollte stets durch erfahrene Fachleute erfolgen. Grundsätzlich sind die Immobilienbesitzer*innen gefragt, wenn es darum geht, die Bepflanzung der Fassade zu veranlassen. Wollen sich Mieter*innen darum kümmern, dann ist ein schriftliches Einverständnis der Vermieter*innen notwendig.
Grundlage für die Begrünung von Fassaden bilden u. a. die Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pflege von Wand- und Fassadenbegrünungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau (FLL 2018)
Eine Baugenehmigungsfreiheit entbindet den Bauherrn grundsätzlich nicht von der Einhaltung der Bauordnung NRW, etwaiger Bebauungsplanfestsetzungen, örtlicher Satzungen oder sonstiger öffentlich-rechtlicher Vorschriften. Sofern größere bauliche Änderungen an der Fassade erforderlich sind, ist unter Umständen die Bauaufsicht der Stadt Köln zu kontaktieren.
Hinweise
Zunächst sollte ein*e Architekt*in prüfen, ob die Wand- bzw. Fassadenkonstruktion einschließlich der möglicherweise vorhandenen Wärmedämmung zusätzliche Lasten aufnehmen kann und druckstabil ist.
Bei bodengebundenen Fassadenbegrünungen ist die maximal mögliche Zuglast bei der Verwendung von Kletterhilfen zu beachten. Diese hängt von der Art der Wand (Beton, Holz, Metall, Putz, …) ab.
Vor allem bei hohen bzw. windexponierten Gebäuden sind ggf. entstehende zusätzliche Windsoglasten zu beachten.
Für die Pflanzenauswahl entscheidend ist der ausgesuchte Standort, die baulichen Gegebenheiten sowie das Vegetationsziel. Ob und in welcher Form Kletterhilfen notwendig sind, hängt von der ausgewählten Pflanzenart ab.
Weil nicht jede Pflanze die gleichen Ansprüche an Licht stellt, spielt bei der Pflanzenauswahl die Himmelsrichtung der Fassade eine wichtige Rolle. Auch mögliche Verschattungen durch Bäume und Lichtreflexionen durch Nachbargebäude sollten hier berücksichtigt werden.
Grundsätzlich müssen frisch angelegte Fassadenbegrünungen in der Anwuchsphase ausreichend bewässert werden. Dafür muss ein Wasseranschluss vorhanden sein.
In Abhängigkeit der Pflanzenauswahl und des Standorts kann eine dauerhafte Bewässerung notwendig werden. Zur Einsparung von Trinkwasser kann auch Regenwasser aus einer Zisterne verwendet werden.
Die Arbeiten zum Einbau der Fassadenbegrünung sowie zur späteren Pflege und Wartung müssen absturzsicher durchgeführt werden können.
Damit die begrünte Fassade gepflegt und gewartet werden kann, muss ein freier Zugang, etwa über Leitern oder Hubsteigern, möglich sein.