Entsiegelung: Planung & Ausführung

Entsiegelung: Planung & Ausführung

Bevor Sie eine Fläche entsiegeln, ist eine fachgerechte Planung notwendig. Hier erfahren Sie, was Sie dabei beachten müssen, wie Sie die Entsiegelung umsetzen können und mit welchen Kosten oder Fördermitteln Sie kalkulieren können.

Basis-Informationen zum Thema Entsiegelung finden Sie hier.

Vorüberlegungen

Bevor Sie eine Fläche entsiegeln, prüfen Sie zunächst, ob es Denkmalschutzvorschriften gibt und ob sie im Bereich eines Bebauungsplans liegt, der hier spezielle Vorgaben macht. Ist dies nicht der Fall, legen Sie anschließend die zu entsiegelnde Fläche fest und wählen Sie abhängig von der zukünftigen Nutzung einen geeigneten Bodenbelag. Denken Sie auch daran, dass nach der Entfernung der Versiegelung möglicherweise eine zusätzliche Pflege der Flächen erforderlich ist. Überlegen Sie, ob eine Kombination aus Entsiegelung und Regenwassernutzung (Versickerung, Regentonne, Zisterne etc.) möglich ist. Prüfen Sie hierfür beispielsweise die Versickerungsfähigkeit des Bodens und erfragen Sie bei der unteren Bodenschutzbehörde, ob Altlasten vorliegen.

In der Rubrik „Versickerung und Regenwassernutzung“ finden Sie praktische Hinweise zu den Möglichkeiten der Regenwassernutzung. Überprüfen Sie vorher, welche Fördermöglichkeiten es gibt.

Ausführung

Eine Flächenentsiegelung ist meist unkompliziert umsetzbar. Ob sie in Eigenregie oder durch eine Straßen- oder Gartenbaufirma ausgeführt werden soll, hängt von der Art  und Größe der befestigten Fläche ab. Pflaster-, Schotter-, Kies- oder Splittdecken lassen sich mit einfachen Mitteln in eine Vegetationsfläche umgestalten. Asphaltierte oder betonierte Flächen sollten dagegen in der Regel von Fachfirmen mit entsprechendem Werkzeug entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Wenn Sie eine Fachfirma mit der Entfernung der Versiegelung Ihrer Fläche beauftragen möchten, empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen. Ein guter Zeitpunkt hierfür ist das Winterhalbjahr. Sowohl Bei der Planung von Entsiegelungsmaßnahmen als auch bei Abbruch- und Entsorgungsmaßnahmen können Sie Garten- und Landschaftsbauunternehmen unterstützen.

Abhängig von der Größe der verfügbaren Fläche können in Innenhöfen Rasenflächen und Großbäume gepflanzt werden. Dabei ist zu beachten, dass ein Baum soviel Platz beansprucht wie seine Baumkrone in ausgewachsenem Zustand. Wenn Sie eine Wiese anlegen möchten, ist es wichtig, nach der Entsiegelung den Boden auszutauschen und vor dem Einbau des Pflanzsubstrats der Boden tiefgründig zu lockern. Beim Verbau von wasserdurchlässigen Belägen muss darauf geachtet werden, dass auch die Tragschicht wasserdurchlässig ist, um Stauwasser zu vermeiden.

Sie haben eine Fläche entsiegelt? Dann informieren Sie die StEB Köln, um Regenwassergebühren zu sparen.

Wie viel kostet eine Entsiegelung?

Die Begrünung und Entsiegelung von Innenhöfen ist eine relativ einfache und kostengünstig durchzuführende Maßnahme. Die Kosten für die Neugestaltung hängen von der Flächengröße und der gewünschten Befestigungsart ab. Abbruch- und Entsorgungskosten sind – abhängig von der Ausgangslage und Eigenleistung – sehr unterschiedlich und können nicht pauschal angegeben werden.  Im Folgenden sind die groben Herstellungskosten für jede Befestigungsart aufgeführt.

 

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Das Förderprogramm GRÜN³ der Stadt Köln fördert unter anderem Entsiegelungen zum Zweck der Begrünung.
Gefördert werden:

  • vorbereitende Maßnahmen wie der genehmigungsfreie Abbruch von Mauern, Zäunen und Gebäuden,
  • das Entfernen von versiegelnden Bodenbelägen und Schottergärten,
  • die Bodenaufbereitung bzw. der Bodenaustausch,
  • Bepflanzungen und gärtnerische Gestaltung von Flächen, Mauern und Zäunen einschließlich Rankhilfen,
  • das Schaffen oder Verbessern von Zugängen,
  • das Anlegen von Hochbeeten mit einem Mindestvolumen von 200 l und 0,5 m Höhe in Fällen, in denen eine bodengebundene Bepflanzung ausgeschlossen ist, und
  • der Schutzanstrich der Kellerwand.

Der Zuschuss beträgt 50 % der förderfähigen Kosten (siehe oben). Der Zuschussbetrag ist auf maximal 40 €/m² für wiederbegrünte Bodenflächen bei entsiegelten Flächen und 20 €/m² für rückgebaute Schotterflächen begrenzt.

Wenn zusätzlich zur Begrünung Maßnahmen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt umgesetzt werden, kann dies bei einer Fläche ab 10 m² mit einer Pauschale in Höhe von 150 €, bei mehr als 50 m² mit einer Pauschale in Höhe 300 € zusätzlich gefördert werden. Weitere Informationen sowie den digitalen Antrag finden Sie hier.

Durch die Entsiegelung von Flächen reduzieren sich die Regenwassergebühren. Das Einsparpotenzial ist abhängig von der Größe sowie der bisherigen und der geplanten Nutzung der Fläche. Bei begrünten Flächen entfallen die Gebühren vollständig. Selbst bei befestigten Flächen können die Gebühren um 50 % reduziert werden, wenn es sich um folgende Befestigungen handelt: zertifiziertes Ökopflaster, Rasengittersteine, unverfugtes Pflaster, Schotter oder Kies. Die Regenwassergebühren der restlichen Grundstücksflächen bleiben davon unberührt.

Möchten Sie wissen, wie viel Regenwassergebühren Sie im Jahr durch deine Entsiegelung sparen können? Dann nutzen Sie den Rechner der StEB Köln.